Arbeitswelt,  Gründer Coaching,  Unternehmen

Startup Coaching: Courage

Die Angst vor der eigenen Courage

Es war zwei Uhr morgens, als Jonas zum dritten Mal denselben Satz in seine Präsentation tippte und wieder löschte.
„Wir revolutionieren den Markt für nachhaltige Verpackungen.“
Er starrte auf die Wörter, als wären sie ein schlechter Witz. Revolutionieren? Er? Mit seiner kleinen Idee?

Eigentlich hatte er alles: einen Plan, ein wenig Kapital, erste Kontakte. Doch jedes Mal, wenn er die E-Mail mit seiner Präsentation verschicken wollte, zog er die Maus wieder zurück. Es war, als hätte er Angst – nicht vor dem Scheitern, sondern davor, dass es wirklich klappen könnte.


Die Angst vor der eigenen Courage

Systemisch gesehen ist diese Angst nichts Ungewöhnliches. Wenn ein Gründer ins Rampenlicht tritt, bringt er unbewusst die Stimmen seines Umfelds mit: Eltern, die Sicherheit wollten. Freunde, die auf Nummer sicher gehen. Kollegen, die nie aus der Reihe getanzt sind.
Diese Stimmen flüstern: „Wer bist du schon, dass du so groß denkst?“

Mut bedeutet in diesem Kontext nicht nur, einen Schritt nach vorne zu machen – sondern gleichzeitig mit den Erwartungen des gesamten Systems zu ringen.

Frage an dich: Welche Stimmen aus deinem Umfeld hörst du noch, wenn du mutig sein willst?


Das Warum finden

Ein paar Wochen später saßen Jonas und ich in einem Coaching. Ich fragte ihn: „Warum tust du das wirklich? Und nein, ‚den Markt verändern‘ ist keine Antwort.“
Es dauerte eine Weile, bis er leise sagte: „Weil ich meinem Sohn zeigen will, dass man Verantwortung für die Welt übernehmen kann.“

Da war es, sein eigentliches Warum. Kein Schlagwort, kein Marketing-Satz. Sondern eine Haltung, die tief verankert war.
Ein Startup ohne dieses Warum ist wie ein Schiff ohne Kompass. Mit ihm aber lässt sich jede Flaute überstehen.

Frage an dich: Wofür würdest du deine Idee wirklich durchziehen, selbst wenn niemand applaudiert?


Die innere Einstellung

Gründer wie Jonas sind oft harte Arbeiter. Mehr Tools, mehr Hustle, mehr Optimierung. Doch systemisch gesehen geht es nicht nur um Aktion, sondern um die Haltung.
Bist du der Getriebene deiner To-Do-Listen – oder der Gestalter deines Systems?
Jonas lernte, sich nicht länger als kleiner Bittsteller zu sehen, sondern als jemand, der Wert stiftet. Dieser Perspektivwechsel machte ihn innerlich frei.

Frage an dich: Siehst du dich selbst gerade eher als Treiber deiner Vision – oder als Getriebener deiner Umstände?


Wenn es nicht anläuft

Und ja: Es lief nicht sofort. Drei Absagen von Investoren, eine Messe ohne Resonanz, Tage, an denen er dachte, alles hinzuschmeißen.
Doch im Coaching erkannten wir: Es war nicht seine Idee, die blockierte, sondern das Netzwerk, in dem er sich bewegte. Immer dieselben Kontakte, immer dieselben Rückmeldungen. Kein Wunder, dass er nicht weiterkam.
Systemisch bedeutet Stillstand oft, dass das Umfeld zu klein geworden ist. Veränderung entsteht, wenn man neue Muster zulässt. Jonas begann, andere Branchen anzusprechen – und plötzlich öffneten sich Türen.

Frage an dich: Wo drehst du vielleicht schon länger im selben Kreis, statt dein Umfeld zu erweitern?


Gute und schlechte Partner

In dieser Phase tauchte auch die Frage nach Partnerschaften auf. Ein Bekannter wollte mit einsteigen, voller Energie – aber auch voller Eitelkeit.
„Er redet viel von sich“, sagte Jonas. „Aber irgendwie fühle ich mich klein neben ihm.“
Ein klares Warnsignal. Gute Partner erweitern das System, bringen neue Perspektiven, stärken. Schlechte Partner verstärken alte Blockaden.
Jonas entschied sich gegen ihn. Ein schwerer Schritt, aber ein gesunder.

Frage an dich: Mit welchen Menschen fühlst du dich größer – und mit welchen kleiner?


Fazit: Mehr als Businessplanung

Startups entstehen nicht nur aus Businessplänen. Sie entstehen aus Mut, aus Beziehungen, aus der Fähigkeit, systemische Muster zu erkennen und zu verändern.
Jonas hat sein Startup inzwischen gegründet. Ob es groß wird, weiß niemand. Aber er hat etwas gefunden, das größer ist als jede Investorenrunde:
Den Mut, sein eigenes Warum zu leben – und die Klarheit, sich nicht länger von alten Stimmen bremsen zu lassen.

Abschließende Frage an dich: Welchen ersten Schritt würdest du gehen, wenn du deine eigene Courage heute nicht länger fürchtest?

Wie wäre es mit einem ersten Blick auf Deine Selbstständigkeit?
Hier geht es zu meinen Kontaktdaten.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.