Leben,  Veränderungen

Veränderung und Neubeginn

Wenn der Herbst lehrt, loszulassen – Über Abschied, Veränderung und Neubeginn

Der Herbst ist die Jahreszeit des Wandels. Die Bäume legen ihre Blätter ab, das Licht wird weicher, die Tage kürzer. In dieser Zeit spüren wir vielleicht deutlicher als sonst: Auch unser Leben ist geprägt von Abschieden. Manche klein, fast unbemerkt. Andere groß, schmerzhaft und lebensverändernd.

Vielleicht hast du gerade einen Job verloren, eine Freundschaft ging zu Ende oder ein Mensch, der dir nahe war, ist gestorben. All das sind Formen des Loslassens – und sie gehören zum Leben, auch wenn wir sie uns oft nicht wünschen. Der Herbst erinnert uns daran, dass Abschied und Neubeginn keine Gegensätze sind, sondern zwei Seiten derselben Bewegung.


Abschied als Bewegung

Im systemischen Blick ist Abschied kein Endpunkt, sondern eine Bewegung im größeren Ganzen. Wenn sich etwas verändert, verschieben sich auch die Beziehungen im System – im Team, in der Familie, in uns selbst. Abschied ist damit nie nur Verlust. Er ist auch Transformation. Doch das anzunehmen, fällt schwer, wenn man mittendrin steckt.


Abschied von dem, was in uns war

Manchmal verabschieden wir uns nicht nur von anderen, sondern auch von uns selbst – von alten Rollen, Überzeugungen oder Erwartungen, die uns einmal getragen haben, jetzt aber zu eng geworden sind. Vielleicht von dem Teil in uns, der immer stark sein wollte. Oder von dem Menschen, der wir waren, bevor etwas in uns zerbrach.

Diese inneren Abschiede sind leise und oft schmerzhafter als jene im Außen. Sie fordern uns auf, uns selbst neu zu betrachten – ohne das, was wir loslassen, und ohne schon zu wissen, wer wir danach sein werden. Doch genau dort liegt die Chance auf Wachstum: im leeren Raum zwischen dem Alten und dem, was erst entsteht.


Der Werkzeugkasten für den Abschied

Wie also umgehen mit diesen Momenten? Oft hilft es, sich bewusst zu machen, dass Loslassen nicht bedeutet, alles hinter sich zu lassen. Rituale können Halt geben, Gefühle dürfen Raum bekommen, und Würdigung dessen, was war, kann den Übergang erleichtern. In dieser Bewegung entsteht Schritt für Schritt der Raum, den Neues braucht, um ins Leben zu treten.


Der besondere Abschied: der Tod

Wenn wir vom Abschied sprechen, dann ist der Tod die radikalste Form dieser Erfahrung. Kein anderes Loslassen ist so endgültig. Und doch versuchen wir seit jeher, Wege zu finden, damit umzugehen. In vielen Traditionen entzünden wir im Herbst Kerzen auf den Gräbern, gedenken der Verstorbenen, bringen Licht in die Dunkelheit. Der Tod wird nicht nur als Ende verstanden, sondern als Teil des großen Kreislaufs.

So konfrontiert er uns mit der eigenen Vergänglichkeit und erinnert uns daran, wie wertvoll die Zeit ist, die wir haben. Ihm einen eigenen Raum im Herzen zu geben, kann uns helfen, auch mit anderen Abschieden bewusster umzugehen.


Herbst als Lehrmeister

Der Herbst macht es uns vor: Er hält nicht fest, was vorbei ist. Die Blätter fallen, die Natur zieht sich zurück – nicht aus Resignation, sondern aus Weisheit. Damit im Frühling neues Leben entstehen kann, braucht es den Mut, loszulassen.

Vielleicht ist das die Einladung dieser Jahreszeit: Auch in uns Platz zu schaffen, indem wir annehmen, was sich verändert. Platz schaffen im Leben, in der Wohnung oder im Haus. Abschied ist nicht das Ende der Geschichte – es ist der Anfang eines neuen Kapitels.


Fazit

Abschied tut weh. Er reißt Lücken, die wir manchmal kaum aushalten können. Doch er ist auch eine Bewegung des Lebens, ein Tor zu Transformation und Neubeginn. Mit einem Werkzeugkasten aus Ritualen, Würdigung und der Bereitschaft, Gefühle zuzulassen, können wir lernen, besser durch diese Zeiten zu gehen.

Und vielleicht hilft uns der Herbst daran zu erinnern: Loslassen bedeutet nicht, alles zu verlieren – sondern frei zu werden für das, was kommen will.


Wovon verabschiedest du dich in diesem Herbst – und wofür möchtest du Raum schaffen?


Sprich mich an und wir können sehen, ob dir Coaching beim Abschied und dem Neubeginn helfen kann.
Hier geht es zu meinen Kontaktdaten.


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